Dienstag, 28. Oktober 2008

Anlage zur AMR 24, zu Punkt 2

Niedriglohndebakel
In einem bestechenden Artikel im Schweizmagazin wird eine Seite des Aufschwungs in Deutschland analysiert, vor der sich alle fürchten. Danach hat sich für 6,5 Millionen Menschen der gepriesene Aufschwung Deutschland >2000 Plus< zum Verhängnis entwickelt, denn sie sind Niedriglohnbezieher und gehören somit zur „neuen Einkommensgruppe >Überleben ohne Perspektive Zukunft<. Nach Angaben des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ)*
sind jetzt 22,2% Geringverdiener und der Anteil wächst rapide, eine Folge der Politik um die Gruppe Gazpromschröder, Afghanenfischer, Bordellkönig Hartz und die berühmt berüchtigte Christin Merkel, deren Vergangenheit mehr und mehr die neue Philosophie in diesem Land und ihre wahren Herren erkennen lässt.
„Die Daten der Studie zeigen die Entwicklung des Niedriglohnsektors zwischen 1995 und 2006 auf. Verglichen mit den kontinental-europäischen Ländern Dänemark, Frankreich und Niederlande weist Deutschland gemessen an den Werten von 2006 demnach bereits den höchsten Niedriglohnanteil auf und liegt auch über dem Wert von Großbritannien (21,7 Prozent).
Und das Vorbild dieser Niedriglohnphilosophie kommt aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeit und wird vom Musterknaben Deutschland fast schon übertroffen. „Zudem nähert sich der Anteil in Deutschland langsam jenem der USA an, wo der Niedriglohnanteil bei 25 Prozent liegt.“
Und wir erkennen nun auch, warum die große Koalition so wichtig war, denn „(a)llein zwischen 2004 und 2006 nahm die Niedriglohnbeschäftigung um zehn Prozent zu“, komisch, dass sich alle wundern warum keiner mehr SPD wählt. Die scheinen wohl auch mehr und mehr an sozialer Schizophrenie zu leiden, die Nomenklatura der DDR nicht, denn sie hat mit FDJ-Uckermarkangie eine Legende von Erich in der ersten Linie und schon damals galt die Losung:
Vorwärts immer, rückwärts nimmer, und das haben die wirklich auch erreicht. Und Vorwärts für die DDR hieß am Ende 1989 Zusammenbruch in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Nur was heißt das 2008 bitte?
Und dass 10 Euro kein Spottstundenlohn sind, sondern ein absolutes muss zeigt auch dieses: „Darüber hinaus betrifft der Anstieg von Niedriglöhnen aber laut der Erhebung alle Beschäftigungsformen. Vor allem in den Beschäftigungsgruppen der Minijobber, Jüngeren, gering Qualifizierten, Ausländern und Frauen zeichnet sich ein hoher Anteil gering entlohnter Personen ab. Im Vergleich zwischen Männern und Frauen stellen letztere knapp 70 Prozent aller Niedriglohnbezieher dar. 2006 lag die Niedriglohnschwelle in Deutschland bei 9,13 Euro pro Stunde.“
Und das nennt sich nun Aufschwung, mal sehen, wen wir für diese Botschaft jetzt köpfen, Anne Will geht ja nicht mehr. Vielleicht den Sandmann? Nein, denn der schläfert ja alle geschickt ein, nur in der SPD denkt man über seinen Kopf nach, Kurt soll jetzt gehen, ja, der Beck. Losung Angie: Keiner neben oder über mir, der meine Erfolge nicht zu schätzen weiß?
Armes Deutschland.
http://www.schweizmagazin.ch/news/336/ARTICLE/4403/2008-06-06.html
*) http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2008/report2008-01.pdf
hg.



6.5 Millionen Niedriglohnarbeiter in Deutschland.
Sankt Gallen/Essen/Gelsenkirchen (06.06.2008) - Die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren signifikant erhöht und liegt mittlerweile bei 22,2 Prozent (2000: 17,5 Prozent). Rund 6,5 Mio. Menschen sind demnach Niedriglohnbezieher, wie aktuelle Daten des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) zeigen. Während der Anteil der Geringverdienenden zugenommen hat, ist der durchschnittliche Stundenlohn am Niedriglohnsektor gesunken. Verglichen mit anderen kontinental-europäischen Ländern weist Deutschland damit den größten Niedriglohnanteil auf.

"Wir sehen, dass die Niedriglohnbeschäftigung auch in den vergangenen Jahren trotz des Wirtschaftsaufschwunges zugenommen hat", sagt IAQ-Direktor Gerhard Bosch. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die Ausweitung der Leiharbeit und das Wachstum der Minijobs, zudem würden immer mehr Tätigkeiten in Unternehmen ausgelagert, in denen tarifvertragliche Standards fehlen oder nicht eingehalten werden. Auch für 2008 sieht Bosch keine Umkehr dieses Trends. Zwar finde eine Lohnerhöhung in tariflich abgedeckten Arbeitsmarktbereichen statt, in anderen Bereichen würden die Löhne jedoch weiter zurückgehen, wodurch die Schere noch größer werde. "Es gibt eine zunehmende Ungleichheit in der Einkommensstruktur, wobei der größere Teil nach unten verschoben wird", so Bosch.

Die Daten der Studie zeigen die Entwicklung des Niedriglohnsektors zwischen 1995 und 2006 auf. Verglichen mit den kontinental-europäischen Ländern Dänemark, Frankreich und Niederlande weist Deutschland gemessen an den Werten von 2006 demnach bereits den höchsten Niedriglohnanteil auf und liegt auch über dem Wert von Großbritannien (21,7 Prozent). Zudem nähert sich der Anteil in Deutschland langsam jenem der USA an, wo der Niedriglohnanteil bei 25 Prozent liegt. Allein zwischen 2004 und 2006 nahm die Niedriglohnbeschäftigung um zehn Prozent zu. Deutschland weise zudem die höchste Wachstumsrate der vergangenen Jahre sowie einen hohen Wert an qualifizierten Niedriglohnbeschäftigten auf. Demnach haben rund drei Viertel aller Niedriglohnbezieher eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.

Darüber hinaus betrifft der Anstieg von Niedriglöhnen aber laut der Erhebung alle Beschäftigungsformen. Vor allem in den Beschäftigungsgruppen der Minijobber, Jüngeren, gering Qualifizierten, Ausländern und Frauen zeichnet sich ein hoher Anteil gering entlohnter Personen ab. Im Vergleich zwischen Männern und Frauen stellen letztere knapp 70 Prozent aller Niedriglohnbezieher dar. 2006 lag die Niedriglohnschwelle in Deutschland bei 9,13 Euro pro Stunde. Deutliche Unterschiede hinsichtlich dieser Grenze zeigen sich jedoch bei einer differenzierten Berechnung zwischen Westdeutschland (9,61 Euro) und Ostdeutschland (6,81 Euro). Dies deute darauf hin, dass der Anstieg der Niedriglohnbeschäftigung zu einer weiteren Ausdifferenzierung der Löhne nach unten führe, so die Studienautoren.

Ein Weg, um dem Wachstum des Niedriglohnsektors entgegenzusteuern, sei die Kombination aus der Einführung eines Mindestlohnes mit allgemein verbindlichen Tarifverträgen, erläutert Bosch. "Der Mindestlohn hat die Funktion, den unteren Rand der Einkommensgrenze abzusichern. Er ist aber nicht ausreichend, um auch das Einkommen für qualifizierte Leute im mittleren Bereich zu sichern." Rund 1,9 Mio. Beschäftigte würden heute in Deutschland weniger als fünf Euro pro Stunde verdienen, so Bosch. Zudem müssten die Leiharbeit sowie die Arbeitsbedingungen für Minijobs neu geregelt werden. Letztere wäre das Einfallstor für den Niedriglohn, rund 80 Prozent der Minijobber würden gering entlohnt werden.
http://www.schweizmagazin.ch/news/336/ARTICLE/4403/2008-06-06.html

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