Samstag, 25. Oktober 2008

Brief eines Mobbing-Opfers

Sehr geehrter Herr L.,
heute erhielt ich einen Anruf von Ihnen, in dem es um Mobbing ging. Über meine Webseite hatten Sie den Namen meiner Frau im Impressum meiner Webseite gefunden. Ihr hatten Sie am Telefon auch einiges erzählt. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich meine Familie weitestgehend aus der ganzen Geschichte bezüglich Mobbing heraushalten möchte, da ich befürchte, dass die Mobber aufgrund Ihrer einflussreichen Positionen, die sie in den verschiedenen Führungsebenen des Staates inne haben, sich durchaus an den Familienangehörigen rächen könnten. An meinen mir vorliegenden Erlebnissen und Beobachtungen, die ich unter www.duesti.de oder auch www.mobbing-gegen-lehrer.de veröffentlicht habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, das Mobbing und Bossing kriminelle Handlungen von Personen sind, die dazu dienen das Opfer zu vernichten. Sie sind jedoch meist oft Wiederholungstäter, die es nicht dabei belassen, nach ihrem Erfolg über das auserkorene Opfer, zu ihrem gewohnten Lebensalltag zurückzukehren. Vielmehr wird ihr „Belohnungszentrum" im Gehirn angehalten, es das nächste mal wieder zu versuchen. Dann muss es jedoch eine Stufe härter sein. Dabei würden die Täter auch nicht davor zurückschrecken, die Familien des Mobbingopfers anzugreifen. Auch dies habe ich in meinen Untersuchungen beobachtet.

Ich bin der festen Überzeugung, dass man die Mobbing-Täter einer Skala zuordnen könnte, wenn man sich sehr intensiv mit Mobbing-Fällen beschäftigen würde. Aber welches Mobbing-Opfer würde die Kraft aufbringen, nach dem Psychoterror im Job, sich abends hinzusetzen und sich auch mit diversen anderen Fällen zu beschäftigen. Die meisten Mobbing-Opfer, die ich kennen gelernt habe, sind psychisch so am Boden, dass sie sich wohl eher das Leben nehmen würden, als sich gegen ihre Peiniger aufzulehnen.
Wenn wir uns intensiver mit dem Thema beschäftigen so gehören wir zu den wenigen Menschen (etwa 20%), die sich gegen Unrecht stellen. Dies liegt in der Evolution des Menschen und in der Entwicklung seiner Psyche. Der Psychologe Dr. Philip Zimbardo spricht hier von der „Psychologie des Bösen". Danach belegen Studien, dass selbst „gute Menschen", denen man nie etwas Böses zutrauen würde, zu Bestien mutieren, wenn ein paar Faktoren zusammenkommen. Dies macht die ganze Sache mit dem „Mobbing" auch so kompliziert. Würde man nun die Mobbing-Täter für Kriminelle erklären, so müsste so manch ein Politiker, Regierungsbeamter, Richter, oder verbeamteter Schulleiter usw. mit einer Strafanzeige bzw. Anklage rechnen. Damit würden sie umgehend ihren Machtanspruch verlieren.
Würde man dagegen die Mobbing-Täter in die Kategorie „nicht zurechnungsfähig" weil psychisch krank einordnen würde, passiert das Selbe. Sie wären „weg vom Fenster".

So ist zu erklären, dass das Thema Mobbing nur mit „Samthandschuhen" von unseren Regierungsvertretern und der Justiz angefasst wird. Die wenigen Mobbing-Opfer, die mal den Mund aufmachen, werden nicht ernst genommen. Es sind halt Sonderlinge, die entweder psychische Probleme haben oder Nörgler, die das politische System angreifen wollen und unsere Solidargemeinschaft damit schädigen oder Drückeberger, die bei jeder Kleinigkeit zum Arzt gehen und dadurch die Krankenkassen bzw. die Steuerzahlern unnötig belasten. So lange in diesem Land für den gemobbten die Beweispflicht besteht, wird sich an dieser Situation nichts ändern. Wer hat schon neben seiner Arbeit im Betrieb und zu Hause dann noch die Zeit und auch die Geduld, ein „Mobbing – Tagebuch zu führen" oder sich mit Kamera und Mikrofon an seinen Arbeitsplatz zu begeben und die Mobbing-Angriffe zu dokumentieren. Wer hat den Mut zu seinem Vorgesetzten zu gehen und sich zu beschweren, wenn der Vorgesetzte selbst der Mobber ist? Was bringt es, wenn man, wie ich vor Gericht gezerrt wird, weil man der vierfachen Körperverletzung an Kindern in der Schule bezichtigt wurde, und weder die Beamten der Schulleitung, noch die ermittelnde Polizei, die Staatsanwaltschaft, der Richter und der Oberregierungsrat im Schulamt, obwohl sie es am Tag der Anzeige wussten, mir, dem Opfer erst Monate später mitgeteilt haben, dass ich ein Verbrechen begangen haben soll. Was ja das stärkste ist, nicht einer dieser Damen und Herren hat es für notwendig empfunden, überhaupt einmal mit mir über die Anschuldigung zu reden!

Warum ich auf meiner Homepage über meinen Fall berichte, kann ich auch erklären. Nicht ein Vertreter der Presse (Volksstimme, Bild) des Rundfunks (MDR) hat näher über den Fall berichtet, als der ganze Schwindel aufflog. Das zeigt doch einmal mehr, wie verflochten die „Neuen Seilschaften" auch heute schon wieder sind. Dazu habe ich in meinem Artikel ja auch das Sprichwort zitiert: „Eine Krähe hackt der anderen nicht die Augen aus." Somit bleibt mir zunächst einmal meine Homepage, um über meinen Fall zu informieren. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, mir geht es nicht um Rache gegen Personen, z.B. die Kinder und deren Eltern, die mich der Körperverletzung bezichtigt haben. Die wurden nur missbraucht, in meinem Artikel und später in meinem Buch auch nachzulesen. Ich sehe mich auch nicht als Retter der Unterdrückten in der Bundesrepublik Deutschland.

Mir geht es darum die breite Masse der Bevölkerung zu sensibilisieren und auch dafür zu sorgen, dass das Thema Mobbing und Bossing von den zuständigen Gremien der Regierung und der Justiz ernsthafter als bisher behandelt wird und dass schließlich auch zu bevorstehenden Wahlen die Parteien und die Politiker klare Wahlversprechen auch zu diesem Thema ablegen. Anstatt sich die Köpfe heiß zu reden, welche Partei mit welcher wohl eine Regierungskoalition eingehen sollte, sollten unsere Politiker sich mal wieder den ernsteren Aufgaben unseres Landes zuwenden, nämlich dafür zu sorgen, dass brennende Fragen gelöst werden.
Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass das was da momentan zwischen rot und schwarz und sonstigen Farben so läuft nichts anderes ist, als eine Eskalation von Mobbing zwischen Parteien und Politikern. Einer versucht den anderen schlecht zu machen, mit Spekulationen, Verleumdungen und Anschuldigungen. Da fehlen eigentlich nur noch die Pranger und Scheiterhaufen und wir befinden uns wieder im tiefsten Mittelalter. Ja das musste mal raus, jetzt geht es mir schon viel besser.

Um Mobbing und Bossing ein für allemal den Garaus zu machen, ist es notwendig, dass in diesem Staat Gesetze verabschiedet werden, die klar und deutlich definieren, wann man von Mobbing sprechen kann und wann nicht. Ähnlich wie bei der Verkehrssünderdatei erhält der Mobber entsprechend der Schwere seiner Tat Punkte. Ab einer bestimmten Punktezahl ist der Mobber angehalten, an einer medizinisch, psychologischen Untersuchung teilzunehmen, die die Person aus seiner eigenen Tasche bezahlt. Außerdem erhalten diese Personen in ihrem Führungszeugnis einen Eintrag, der bei einer Bewerbung an einem neuen Arbeitsplatz herangezogen wird. Handelt es sich bei den Mobbern um Vorgesetzte, Politiker oder Beamte, die in staatlichen Institutionen beschäftigt sind, sind diese umgehend aus Ihren Positionen und Ämtern zu entfernen. Sie dürfen lebenslänglich (15 Jahre) derartige Positionen nicht mehr einnehmen. Die 15 Jahre sehe ich im Zusammenhang mit dem Strafrecht unseres Landes, denn in einigen Mobbing-Fällen kam es vor, dass das Mobbing-Opfer sich das Leben genommen hat. Meine Ideen klingen vielleicht etwas utopisch. Es wäre doch nicht schwer, über die zur Verfügung stehenden Medien, diese auch zu einer öffentlichen Diskussion zu machen. Gespannt wäre ich auf die Reaktionen, die von Seiten unserer Politiker und der verschiedenen Parteien dazu kommen würden. Nun ja, wir können es ja mal probieren. Sehr geehrter Herr Lengsfeld, gestatten Sie mir, auf meiner Homepage eine Verlinkung auf Ihre Seite einzurichten? Ich erlaube, diese meine Zeilen zu veröffentlichen und auch weiterzugeben. Auch einer Verlinkung auf meine Seite stimme ich zu.

Hochachtungsvoll
Ihr Gerhard D.

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