Sonntag, 19. Oktober 2008

Die aktuelle Antimobbing-Rundschau 05

Inhaltsverzeichnis:
1. Wer sagt`s denn?
2. Neues zum Fall VW
3. Wo wegschauen zum Alltag wird, nur dort kann so was ....
4. ”Demokratismus, Terrorismus und Weltherrschaft”
5. Und wenn der Mob privat wird, dann geht es erst zur Sache!
6. Grundrecht auf Ausbildung, mach mit!
7. Die Idee der Tauschringe.
Im Anhang:
AMR 05, 06 Grundrecht auf Ausbildung



1. Wer sagt`s denn?
Hat mal wieder das „dumme“ Volk geglaubt, es gehe hier um einen sozialen Wert, nämlich den des Mindestlohnes. Pustekuchen, sagt sich nicht nur Dr. Zumwinkel, jetzt wird erst mal zugelangt. Aufgefallen ist nur er, weil er halt das größte Paket hatte, an Aktien natürlich unter dem Kreis der Auserwählten bei der Deutschen Post World Net/DHL. Und was ist bitte mit den Anderen? Da würden sich viele wundern, welche Namen da ans Tageslicht kämen.
Doch zurück zum Mindestlohn, und das gerade bei der Post, wo noch zig tausende Beamte vom Schützen „Arsch“ bis zum Personalvorstand Beamte sind. Ehrlich, welcher Beamte bekommt eigentlich einen Stundenlohn? Wo bitte liegt in diesem Land die Vernunft begraben?
Der Trick mit den 9 – 10 Euro ist einfach, denn es wird ja nicht gesagt wie viel Stunden darf der Briefträger im Monat arbeiten, also der, der keine Ausbildung hat und sich im Status Arbeitnehmer befindet. 25 Stunden in der Woche, 30 Stunden in der Woche oder 35 oder 40?
Schon hier liegen die beiden nächsten Fußfallen. Einmal bezieht sich der berühmte Postmindestlohn auf Facharbeiter, doch welcher Briefträger ist das heute noch bei Zumwinkels Aktienshowpommesbude, genannt DHL oder DPWN? Und dann werden immer mehr Arbeitsnehmer unterhalb der Monatssollzeit von 170 Stunden beschäftigt, also 120 wird in zwei Jahren die Regel sein. Für wie dumm halten eigentlich Politiker das Fußvolk?
Und bei 120 im Monat kommt man gerade mal im Schnitt auf 1200 Euro brutto und was bleibt dann bitte netto in der Tasche? Aus Frankreich kennen wir das Problem, dort hat man den Mindestlohn auf die monatliche Arbeitszeit und das erzielte Einkommen pro Monat fixiert, mit dem besonderen Status, dass jedes Jahr eine Anpassung an die Inflationsreihe erfolgen soll.*
Wie das 10 Euro Modell in Berlin aussieht, der neuen Heimat von Frau M. und Bundeskanzlerin wird uns Tag für Tag vorgeführt.
Da werden Menschen als Leiter in den Bezirksämtern der Stadt im Bereich Altenbetreuung in Demenzwohngemeinschaften zu einem Stundenlohn für 10 Euro (brutto) beschäftigt, dürfen aber nur 120 Stunde arbeiten, damit sie ja nicht dem Hartz IV Niveau entkommen.
Preisfrage: Wer möchten Sie bitte 2008 sein, Chef der Aktienpommesbude DHL/Post oder Leiter einer Wohngemeinschaft mit Demenzpatienten?
Lsg: Politiker im Wellnesszentrum Deutscher Bundestag, dann sind sie Beamter und haben Anspruch auf Pension, dann geht Ihnen das Problem Mindestlohn glatt weg am A... vorbei!
Teil 1.
Der Chef persönlich langt mal ordentlich zu: „Zumwinkel hatte mit Datum von Montag 200.640 Aktien-Optionen des eigenen Unternehmens an der Börse verkauft und dafür insgesamt rund 4,73 Millionen Euro eingenommen. Der Wert der Aktien war nach der Entscheidung für den Post-Mindestlohn gestiegen.“
Aus: http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/wirtschaft/5046422-Post-Chef-nach-Aktienverkaeufen-in-der-Kritik,cc=000005549900050464221x5buh.html


2. Neues zum Fall VW, Volker und Mobbing.
Eine neue oder alte Sachlage ergibt sich zu VW, dem Prozess und Volkers. Warum hat der Staatsanwalt nicht schon vor Jahren ermittelt? Wie viel an Vertrauen können wir da noch den Behörden einräumen?
Viele Mobbingopfer mussten diese grausame Erfahrung machen, dass Arbeitsrichter versagen oder Gefälligkeitsurteile sprechen, dann die Petitionsausschüsse nicht in der Lage sind zu arbeiten. Und dann das Problem Staatsanwaltschaft und Ermittlungsverfahren, wie tief sind wir in diesem lande schon gesunken? Ein Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn würde uns alle erschrecken, deshalb lässt man es auch und wissenschaftliche Untersuchungen gibt es schon gar keine.
Man kann nur hoffen und beten, dass diesmal ein Staatsanwalt zu mindestens Mal seine Aufgabe wahrnimmt. Schließlich haben wir Weihnachten und da sollen ja bekanntlich Wunder geschehen.
Viel Erfolg den VW`lern bei ihrem jahrelangen Kampf um die Würde des Menschen und gegen Mobbing.
Und dazu noch passend eine Videoaufzeichnung vom NDR zu VW
http://en.sevenload.com/videos/7WTxwVh/ & https://freemailng5201.web.de/jump.htm?goto=http%3A%2F%2Ftinyurl%2Ecom%2F35ythu



3. Wo wegschauen zum Alltag wird, dort nur kann so was ....
Plauen (dpa) - Auf dem Balkon einer Wohnung in Plauen ist am Mittwoch eine weitere Babyleiche gefunden worden. Auch dieses tote Kind wird mit der 28 Jahre alten Mutter in Verbindung gebracht, bei der in den vergangenen Tagen bereits die Leichen zweier Babys entdeckt worden waren.*
Darry (dpa) - Grausige Familientragödie mit fünf toten Kindern in einem Dorf in Schleswig-Holstein: Am Mittwochnachmittag fand die Polizei in dem 450-Einwohner-Ort Darry im Kreis Plön die Leichen der drei bis neun Jahre alten Jungen in dem Einfamilienhaus der Familie.
Entnommen aus: http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/gewalt/5057994-Fuenf-Kinder-in-Schleswig-Holstein-getoetet,cc=0000055079000505799413H1SD.html
4. ”Demokratismus, Terrorismus und Weltherrschaft”
Interessant ist, wie 1910 Francis Delaisi* den schönen Satz geschrieben hat: „Dass es dem Großkapitalismus gelungen ist, aus der Demokratie das wunderbarste, biegsamste Werkzeug zur Ausbeutung der Gesamtheit zu machen. Man bildet sich gewöhnlich ein, die Finanzleute seien Gegner der Demokratie – schreibt der betreffende Mann -, ein Grundirrtum. Vielmehr sind sie deren Leiter und bewusste Förderer. Denn diese –die Demokratie nämlich- bildet die Spanische Wand, hinter welcher sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen die etwaige Empörung des Volkes.“ Da hat einmal einer, der aufgewacht ist, gesehen, wie es nicht darauf ankommt, von Demokratie zu deklamieren, sondern wie es darauf ankommt, die Wirklichkeit zu durchschauen… von wie wenigen Zentren aus die Ereignisse heute eigentlich gelenkt und geleitet werden… Die Menschen können ja auch nicht auf diese Dinge hören, denn es wird begraben von dem – nun, eben von dem von der Presse beherrschten Leben… Rudolf Steiner GA 117, 28.10.1917.
*Francis Delaisi, „La Democratie et les Finaciers“, 1910 (Die Demokratie und die Finanzwelt)
Beitrag von F. Neubauer
5. Und wenn der Mob privat wird, dann geht es erst zur Sache!
Moscheegegner drohen Grüner mit Mord
Eine Stadtverordnete wird in Frankfurt mit Hetzbriefen überschüttet. Als
Rechte die Diskussion zu einer geplanten Moschee als
"Negerveranstaltung" bezeichneten, schoss sie zurück: Wem der
Migrantenanteil nicht passe, "kann ja anderswo wohnen"

AUS FRANKFURT AM MAIN KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT

Im Alter von 20 Jahren floh die in der Opposition aktive iranische
Studentin Nagress Eskandari vor dem Terrorregime der Mullahs nach
Deutschland.

Seit 1985 lebt die Atheistin und passionierte Kämpferin für eine
multikulturelle Gesellschaft in Frankfurt am Main. Sie ist promovierte
Psychologin, seit 2001 Stadtverordnete der Grünen und verheiratet mit
dem Psychoanalytiker Kurt Grünberg. Sie heißt jetzt Nagress
Eskandari-Grünberg. Und sie sagt von sich selbst, dass sie ein
"Musterbeispiel für eine gelungene Integration in die Frankfurter
Stadtgesellschaft" sei.

Seit vier Wochen sind Eskandari-Grünberg und ihr Ehemann allerdings
Ziele einer Hetzkampagne von Ausländerhassern, Islamophoben und
Antisemiten, die es so in der angeblich weltoffenen Stadt noch nie gab.
Nagress Eskandari-Grünberg bekommt Briefe, in denen ein Foto von ihr
liegt. Darunter steht: "An die Wand stellen! Und dann ..." Ihr
E-Mail-Postfach ist jeden Tag voll mit bösartigen Beleidigungen wie
"Moslemnutte" oder schlicht "Blöde Fotze". In rechtsextremistischen
Internetforen werden anonym Todesdrohungen verbreitet: "Du wirst in
Deinem Garten gesteinigt werden." Ein anderer anonymer Hetzer schreibt:
"Ihr kraushaariger Ehemann ist der Jude Grünberg." Und fügt hinzu,
Psychoanalytiker sei doch ein "typischer Judenberuf".

Der Aufhänger für die Hetze ist ein einziger Satz Eskandari-Grünbergs,
der ihr vor einem Monat in einer Sitzung des Integrationsausschusses des
Stadtparlaments herausrutschte. Es ging um den geplanten Moscheebau im
Frankfurter Stadtteil Hausen. In der sehr unsachlich geführten
Diskussion beklagten Gegner des Moscheebaus die "Überfremdung" in der
Stadt und wiesen wiederholt auf den ihrer Meinung nach "viel zu hohen
Ausländeranteil auch in den Kindergärten" hin. Als dann noch das böse
Wort von einer "Negerveranstaltung" fiel - der anwesende Dezernent für
multikulturelle Angelegenheiten ist ein Schwarzer -, platzte
Eskandari-Grünberg der Kragen: Rund 40 Prozent der Einwohner Frankfurts
seien nun einmal Migranten, rief sie laut in den Saal. Das sei eine
Tatsache. Und wem das nicht passe, "der kann ja anderswo wohnen".

Unmittelbar danach startete die Hetzkampagne. Kurt Grünberg regt
besonders auf, dass seine Frau aufgefordert wurde, doch zurück in "ihr
Mullahland" zu gehen. Schließlich sei sie doch gerade vor den
schiitischen Mullahs geflohen. Tatsächlich setzt sich Nagress
Eskandari-Grünberg auch kritisch mit dem schiitischen Moscheenverein
auseinander, der die umstrittene Moschee mit Rückendeckung aller
demokratischen Parteien im Stadtparlament unter Verweis auf die
grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit bauen will. Sie regte eine
Diskussionsveranstaltung "Frauen und Islam" an. Und der Moscheenverein
musste auch zu Gerüchten über Verbindungen zu radikalislamischen
Gruppierungen Stellung nehmen. Der Moscheenverein sei "erstaunlich
offen", konstatierte sie danach zufrieden. Aber sie werde seine
Aktivitäten weiter akribisch beobachten, kündigte Eskandari-Grünberg an.

Als Opfer sieht sie sich nicht: "Ich bin stark genug, das alles
auszuhalten, auch wenn meine Familie darunter sehr leidet." Und sie sei
nach wie vor "Frankfurterin aus Leidenschaft". Verletzt aber ist sie
schon. "Dass man auch nach mehr als 20 Jahren offenbar noch immer nicht
überall akzeptierter Teil dieser Stadtgesellschaft ist, war eine bittere
Erkenntnis", sagt sie. Und das sei ein Politikum. Eskandari-Grünberg
habe einer "aufgewiegelten Gruppe deutscher Bürger" doch nur den Spiegel
vorgehalten, kommentierte der Grünen-Stadtverordnete Uwe Paulsen ihre
Aussage. Schließlich seien es doch die Migranten in Deutschland, die
seit Jahrzehnten zur Auswanderung aufgefordert würden. Viele Frankfurter
sehen das genauso: Knapp 1.000 Bürger haben der Familie bereits Mails
mit Solidaritätsbekundungen geschrieben.
Entnommen aus der
TAZ: http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2007%2F12%2F05%2Fa0056&src=GI&cHash=92513e2eaf

6. Mach mit, was haben wir noch zu verlieren?
Der DGB hat eine Petition eingereicht, die man mit unterzeichen kann, es geht das „Grundrecht auf Ausbildung“. Aus der „Petition an den Deutschen Bundestag“ vom DGB: „Die berufliche Ausbildung bestimmt über die gesellschaftliche Teilhabe eines Jeden. Sie entscheidet maßgeblich darüber, ob wir ein Leben in Eigenregie führen. Sie ist ausschlagge bend für unsere Familienplanung. Sie schafft erst die Möglichkeit einen Beruf auszuüben und damit in finanzieller Unabhängigkeit zu leben.“
Der Link zur Petition: http://www.ausbildung-fuer-alle.de/petition/ausbildung_ins_grundgesetz/twfcs_checkingmailissent

7. Die Idee der Tauschringe.
Die Idee der Tauschringe kommt wieder in den Vordergrund, Ursache dürfte die verheerende Ausgrenzung mit Hartz IV sein. Bitte einfach den Link Patentrezept beachten.
Hinweis auf interessante Links:
http://www.patentrezept.de/


hg

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